Ringelblume (Calendula officinalis)

Ringelblume (Calendula officinalis)
Ringelblume (Calendula officinalis)

Mit Hilfe der Ringelblume lässt sich das Wetter vorhersagen. Wenn  die Blüten frühmorgens bereits geöffnet sind, steht ein schöner sonniger Tag bevor. Wenn sie hingegen geschlossen bleiben muss mit Regen gerechnet werden.

Ringelblumen auf dem Balkon oder im Gartenbeet

Die Ringelblume wird am besten aus Samen herangezogen. Das Saatgut gibt es in jedem Gartenmarkt meist schon ab Januar zu kaufen. Schön sind die Ringelblumen an einem sonnigen Plätzchen wo sie gelegentlich ausgeputzt bis zum ersten Frost zuverlässig durchblühen. Das Saatgut für die nächste Saison kann man dann sehr leicht selbst sammeln. Dazu einige Blüten stehen lassen und warten bis sie ganz braun geworden sind. Dann die Samen auf einem Stück Küchenkrepp noch einige Tage trocknen lassen und z.B. in einer kleinen Papiertüte (ein Briefumschlag tut es auch) is zur Aussaat im nächsten Frühjahr aufbewahren.

Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete der Ringelblume

In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet, die von Juni bis in den Oktober hinein gesammelt werden können.

  • Ringelblume beruhigt gereizte, gerötete und entzündete Haut.
  • Ringelblume hilft bei Schnitt- und Schürfwunden, Hautausschlägen und Sonnenbrand.
  • Innerlich angewandt hat die Ringelblume eine reinigende Wirkung.
  • Ringelblume lindert Magenschleimhautentzündungen.
  • Ringelblume wirkt anregend auf die Sekretion der Verdauungssäfte von Galle und Leber.

Zu den für die Pflanzenheilkunde besonders bedeutsamen Inhaltsstoffe der Ringelblume gehören verschiedene Flavonoide. Diese wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Deshalb eignet sich die Ringelblume für die Behandlung von Hautausschlägen und Hautentzündungen sowie schlecht heilenden Wunden.

Heilpflanzenrezepte mit Ringelblumen

getrocknete Ringelblumen
getrocknete Ringelblumen

Für ein Ringelblumen-Öl gibt man 50 g getrocknete Ringelblumen in ein Schraubglas und übergießt sie mit 200 ml Olivenöl. Dann stellt man das Schraubglas für zwei bis vier Wochen an einen hellen und warmen Platz. Anschließend filtert man das Ringelblumen-Öl in eine dunkle Flasche ab. Bei gereizter und entzündeter Haut ein- bis zweimal täglich dünn auftragen.

Ringelblumen-Salbe: 125 g Vaseline bei niedriger Temperatur unter gelegentlichem Umrühren erhitzen. Die Vaseline darf nicht köcheln. Dann eine Hand voll frischer (!) Ringelblumen-Blüten hinzu geben und gut unterrühren. Beides zusammen einige Minuten lang unter ständigem Rühren weiter erhitzen. Anschließend den Topf von der Herdplatte nehmen und die Ringelblumen-Salbe ein bis zwei Stunden durchziehen lassen. Wenn die Konsistenz zu flüssig sein sollte kann man noch 20 bis 40 g Bienenwachs hinzugeben. Danach die Ringelblumen-Salbe noch einmal kurz erwärmen, durch ein Teesieb abseihen und in ein dunkles Glastöpfchen füllen. Die Ringelblumen-Salbe ist als Tagespflege für trockene und strapazierte Hände sehr geeignet.

Ein Ringelblumen-Absud eignet sich besonders gut für hautberuhigende Auflagen und Kompressen. Dafür 3 bis 5 Teelöffel frische oder getrocknete Ringelblumen mit 500 ml Wasser aufkochen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen. Danach abseihen und eventuell noch etwas abkühlen lassen. Anschließend ein Leinentuch in den Ringelblumen-Absud tränken, auswringen und auflegen. Die Auflage kann auch als Kompresse angelegt und dann mit einem zweiten Tuch fixiert werden.

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Ringelblumen-Tinktur: Dafür werden frische und/oder getrocknete Ringelblumen-Blüten in einem Schraubglas mit Alkohol (z.B. 38 %iger Kornbrand “Doppelkorn”) angesetzt. Es wird so viel Alkohol über die Blüten gegeben bis diese vollständig bedeckt sind. Anschließend wird das Schraubglas für 3 bis 4 Wochen an einen sonnigen und warmen Platz gestellt sowie gelegentlich geschüttelt. Danach in eine dunkle Flasche abseihen. Bei Muskelkater direkt nach dem Baden oder Duschen nicht abtrocknen, sondern die noch feuchte Haut der betroffenen Körperteile mit einigen Tropfen der Ringelblumen-Tinktur einreiben.

Ringelblumen-Blüten schmecken “pur” nicht besonders gut – richtig lecker werden sie aber, wenn man sie paniert in Rapsöl ausbackt. Rezept für “ausgebackene Ringelblumen-Blüten” s. u. Gänseblümchen.