Salbei (Salvia officinalis)

Salbei (Salvia officinalis)
Salbei (Salvia officinalis)

Einige Worte zur Namensgebung des Salbei (Salvia officinalis). Die Bezeichnung “Salvia” für die Pflanzengattung leitet sich vom lateinischen Wort “salvare” ab, was soviel wie “heilen” bedeutet.

andere Bezeichnung: Muskatellerkraut

Salbei auf dem Balkon oder im Gartenbeet

Salbei und Heiligenkraut sind eine tolle Kombination im Heilpflanzengarten.

Salbei gehört eigentlich zu den typischen Mittelmeer-Kräutern, lässt sich aber auch hierzulande erfolgreich kultivieren. Nicht nur im Heilpflanzengarten ist beispielsweise das Nebeneinander  von Salbei und Heiligenkraut schön. Die Winterhärte des Salbeis ist gut, was ich vom Heiligenkraut nicht unbedingt behaupten kann. Damit er schön kompakt leibt, sollte der Salbei allerdings regelmäßig geschnitten werden. Bei den vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten ist die “Abfall-Verwertung” aber kein Problem.

Und auch wenn man Salbei während der Blütezeit üblicherweise nicht zu Heilzwecken nutzt. Die leuchtend blauen Blüten des Salbeis sind im Juni/Juli ein echter Hingucker. Der Strauch sieht wochenlang toll aus und die Blüten sind zudem noch ein echter Insektenmagnet. Er wird von Bienen und Hummeln regelrecht umschwärmt.

Manchmal kann es auch eine gute Lösung sein, nur eine Hälfte der Pflanze blühen zu lassen und die Blätter der anderen Hälfte wie gewohnt in der Küche zu nutzen.

Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete von Salbei

In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter des Salbeis verwendet. Diese können entweder im Frühjahr oder im Herbst (vor oder nach der Blüte) geerntet werden.

  • Salbei wirkt antibakteriell und antiviral, desinfizierend, austrocknend, blutstillend und entzündungshemmend.
  • Salbei hilft bei gereiztem Zahnfleisch und Entzündungen der Mundschleimhaut.
  • Salbei bekämpft Halsentzündungen und lindert Halsschmerzen.
  • Salbei wirkt verdauungs- und stoffwechselanregend.
  • Salbei hat eine schweißhemmende Wirkung und wird deshalb bei übermäßigem Schwitzen (z.B. während der Wechseljahre) eingesetzt.

Insbesondere die im Salbei enthaltenen ätherischen Öle und Gerbstoffe wirken antiseptisch (keimabtötend) und astringierend (zusammenziehend).

Heilpflanzenrezepte mit Salbei

Salbei_1Foto: Salbei-Blätter und Zucker … mehr braucht man nicht für Salbei-Bonbons!

Für die Herstellung von Salbei-Bonbons benötigt man 25 g frische Salbei-Blätter und 250 g Zucker. Zunächst werden die Salbei-Blätter sehr fein gehackt oder püriert. Dann lässt man den Zucker in einem kleinen Topf erst schmelzen und dann leicht karamellisieren bevor man die zerkleinerten Salbeiblätter unterrührt. Die Zucker-Salbei-Masse streicht man anschließend auf ein Blatt Backpapier. Wenn die Zucker-Salbei-Masse fest zu werden beginnt schneidet man sie mit einem Messer gitterförmig ein. Anhand dieser Schnitte kann man die Salbei-Bonbons dann später in gleichgroßen Stücken herausbrechen. Bei Halsschmerzen und/oder Reizhusten kann mehrmals täglich ein Salbei-Bonbon gelutscht werden.

Bei Reizhusten wirkt auch eine Salbei-Milch wohltuend. Dafür werden 10 frische Salbei-Blätter mit Milch kurz aufgekocht. Dann werden die Salbei-Blätter abgeseiht. Zum Schluss noch einen Teelöffel Fenchel-Honig in die Salbei-Milch geben.

Eine Salbei-Mundspüllösung eignet sich zur Behandlung von gereiztem Zahnfleisch und Entzündungen der Mundschleimhaut. Um sie herzustellen überbrüht man 10 bis 15 frische Salbeiblätter mit 150 ml heißem Wasser und lässt diesen Aufguss 10 Minuten lang abgedeckt ziehen. Anschließend kann man diese Salbei-Mundspüllösung verwenden – am besten nach jedem Zähneputzen.

Um einen wirksamen Salbei-Zusatz für ein Fußbad herstellen zu können benötigt man circa 10 g frische Salbei-Blätter. Diese werden mit einem Liter Wasser übergossen und kurz aufgekocht. Ätherische Öle sind flüchtig, also Topfdeckel auflegen! Den Salbei-Aufguss lässt man zugedeckt ungefähr 15 Minuten durchziehen bevor man die Blätter aussiebt und so einen Salbei-Absud erhält, den man als Zusatz für ein Fußbad verwenden kann. Dieses hilft bei unangenehmen Fußschweiß.

Salbei-Blätter im Teigmantel
Salbei-Blätter im Teigmantel

Salbei-Blätter im Teigmantel: Für den Teig verrührt man mit dem Schneebesen 50 g Mehl, 50 g Speisestärke, ein halbes Päckchen Backpulver und 100 ml Mineralwasser. Dann gibt man etwas Rapsöl in einen kleinen Topf – so viel, dass die Salbeiblätter gerade darin schwimmen können. Die Salbeiblätter werden kurz durch den Teig gezogen und im Rapsöl ausgebacken. Danach lässt man sie auf Küchenkrepp abtropfen. Zuletzt auf einem Teller anrichten und mit Puderzucker bestäuben.

Dieser Artikel wurde zuletzt am 02.07.20 aktualisiert.