Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

In Kriegszeiten bereiteten Hausfrauen notgedrungen aus den Blättern des Spitzwegerichs einen Salat zu, wenn es darum ging den schlimmsten Hunger zu lindern und nichts anderes da war. Heutzutage wird der Spitzwegerich gelegentlich als vermeintlich exotische Zutat für die Herstellung von Grünen Smoothies genutzt.

Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete des Spitzwegerichs

In der Pflanzenheilkunde werden in erster Linie die frischen oder getrockneten Blätter des Spitzwegerichs verwendet.

  • Spitzwegerich-Sirup lindert Heiserkeit, Husten und Bronchitis.
  • Die zerdrückten Blätter des Spitzwegerichs helfen als Auflage bei kleineren Wunden.
  • Spitzwegerich lindert Schmerzen, Juckreiz und Schwellungen bei Insektenstichen.
  • Spitzwegerich-Tee wirkt harntreibend, blutreinigend und entschlackend.

Zu den medizinisch wirksamen Inhaltsstoffen des Spitzwegerichs gehören neben dem antibakteriell wirkenden Aucubin beispielsweise noch einhüllende Schleimstoffe und zusammenziehende Gerbstoffe. Deshalb eignet sich Spitzwegerich zur Behandlung von Atemwegserkrankungen genauso wie zur Linderung von (Schleim-) Hautentzündungen. Spitzwegerich ist zudem eine gute Erste-Hilfe-Maßnahme bei kleineren Wunden, Blasen, Insektenstichen oder Verbrennungen z.B. durch Brennnesseln.

Heilpflanzenrezepte mit Spitzwegerich

Eine Spitzwegerich-Auflage lindert die Beschwerden von kleineren Wunden oder Insektenstichen. Dafür einfach ein frisches Blatt des Spitzwegerichs mit einem Stein oder im Mörser zerdrücken bis der Pflanzensaft austritt. Dann die Wunde oder den Stich mit dem Spitzwegerich-Blatt bedecken. Die Spitzwegerich-Auflage sollte im Abstand von 1 bis 2 Stunden wenigstens einmal erneuert werden.

Für einen Spitzwegerich-Tee werden die klein geschnittenen und getrockneten Blätter verwendet. Man brüht einen Teelöffel Spitzwegerich-Blätter mit 150 ml heißem Wasser auf und lässt den Tee abgedeckt 5 bis 10 Minuten abgedeckt ziehen bevor man ihn abseihen und trinken kann. Bei Husten sollte zweimal täglich eine Tasse Spitzwegerich-Tee getrunken werden.

Für einen Spitzwegerich-Sirup werden 50 g frische Spitzwegerich-Blätter mit 500 ml Wasser und 250 g Honig aufgekocht. Spitzwegerich sollte nicht zu lange erhitzt werden, weil der Hauptwirkstoff das Aucubin hitzeempfindlich ist. Danach wird abgeseiht und der Spitzwegerich-Sirup in dunkle Flaschen abgefüllt. Teelöffelweise eingenommen lindert der Spitzwegerich-Sirup Halsschmerzen, Husten und Bronchitis. Eine andere Möglichkeit Spitzwegerich-Sirup herzustellen, ist es Spitzwegerich-Blätter (250 g) und Zucker (750 g) abwechselnd in ein Schraubglas zu schichten. Die Schichten sollten jeweils ungefähr gleich dick sein. Anschließend wird das Glas fest verschlossen und für drei Monate dunkel aufbewahrt (früher wurde es im Garten vergraben). Danach wird die Masse im Wasserbad bei niedriger Temperatur unter ständigem Rühren erhitzt bis der Zucker geschmolzen ist. Anschließend wird die Masse noch mit 250 ml abgekochtem Wasser verdünnt. Zuletzt den Spitzwegerich-Sirup durch ein Sieb streichen und in eine dunkle Flasche abfüllen.