Diese Heilpflanzen helfen bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose, Morbus Basedow)

Heilpflanzen die bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Überschuss an Schilddrüsenhormonen, z.B. durch einen Morbus Basedow) zuweilen empfohlen werden sind Herzgespann, Klette, Lavendel, Salbei, Schachtelhalm, Weinraute, Wolfstrappkraut und Zitronenmelisse.

Im Hinblick darauf ist insbesondere das Wolfstrappkraut (Lycopus europaeus) hervorzuheben, dessen Wirkung auf die Schilddrüsenfunktion in verschiedenen Studien nachgewiesen werden konnte. Wolfstrappkrautpräparate bewirken demnach eine erhöhte Ausscheidung des Schilddrüsenhormons T4, lindern beeinträchtigende Symptome wie Herzklopfen und Herzrasen und beeinflussen den bei einer Schilddrüsenüberfunktion oftmals erhöhten Blutdruck günstig. In Tierversuchen konnte außerdem gezeigt werden, dass die Schilddrüsenparameter T3, T4 und TSH durch Wolfstrappkraut gesenkt werden können. Aufgrund dieser Ergebnisse kann der Einsatz von Wolfstrappkraut bei einer leichten Schilddrüsenüberfunktion sinnvoll sein.

Wichtig: Von einer Selbstbehandlung ist jedoch abzuraten – eine Überfunktion der Schilddrüse kann gefährlich entgleisen und gehört deshalb immer auch in ärztliche Hände!

  • Eiling R Wieland V, Niestroj M. “[Improvement of symptoms in mild hyperthyroidism with an extract of Lycopus europaeus (Thyreogutt® mono)].” Wien Med Wochenschr. 2013 Feb;163(3-4):95-101.
  • Beer AM, Wiebelitz KR, Schmidt-Gayk H. “Lycopus europaeus – Effects on the thyroidal parameters and symptoms associated with thyroid function.” Phytomedicine. 2008 Jan;15(1-2):16-22.
  • Vonhoff C, Baumgartner A, Hegger M, Korte B, Biller A, Winterhoff H. “Extract of Lycopus europaeus L. reduces cardiac signs of hyperthyroidism in rats.” Life Sci. 2006 Feb 2;78(10):1063-70. Epub 2005 Sep 16.
  • Winterhoff H, Gumbinger HG, Vahlensieck U, Kemper FH, Schmitz H, Behnke B. “Endocrine effects of Lycopus europaeus L. following oral application.” Arzneimittelforschung. 1994 Jan;44(1):41-5.

Für die meisten anderen der oben genannten Heilpflanzen gibt es hingegen keine verlässlichen Studien welche die Wirksamkeit zweifelsfrei belegen würden. Das gilt auch für den zur Zeit angesagten Haferstroh (Avena sativa) der als mehrwöchige Teekur angewendet bei Schilddrüsenüberfunktion gegen die typischen Beschwerden wie Nervosität, Reizbarkeit und Schlafstörungen helfen soll.

Manche der Heilpflanzen wurden bislang auch nur in Tierversuchen und noch nicht am Menschen getestet. So ergab ein Tierversuch an Ratten beispielsweise einen Hinweis auf eine möglicherweise T3- und T4-senkende Wirkung von Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum) und Knoblauch (Allium sativum).

  • Tahiliani P, Kar A. “Mitigation of thyroxine-induced hyperglycaemia by two plant extracts.” Phytother Res. 2003 Mar;17(3):294-6.
  • Tahiliani P, Kar A. “The combined effects of Trigonella and Allium extracts in the regulation of hyperthyroidism in rats.” Phytomedicine. 2003 Nov;10(8):665-8.

Praktische Tipps für die Selbstanwendung

Rezept für einen Schilddrüsentee

Wer sich ergänzend zur schulmedizinischen Therapie etwas Gutes tun möchte, kann sich in der Apotheke beispielsweise einen Schilddrüsentee mit Baldrian, Lavendel, Herzgespann, Salbei, Weißdorn, Wolfstrappkraut und Zitronenmelisse mischen lassen.

Kompresse mit Augentrost

Morbus Basedow-Betroffenen die zusätzlich unter der Augenbeteiligung (Endokrine Orbitopathie) leiden verschafft zudem oft eine Augentrost-Kompresse etwas Linderung bei den unangenehmen Begleiterscheinungen wie geröteten, gereizten und trockenen Augen. Eine Anleitung dafür finden Sie unter dem entsprechenden Heilpflanzenporträt.

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