Jodhaltige Heilpflanzen bei Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Schilddrüsenvergrößerung und Jodmangel

Jodhaltige Heilpflanzen werden bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Mangel an Schilddrüsenhormonen) bzw. einer Schilddrüsenvergrößerung angewendet. Das sind zum Beispiel Algen, Blasentang, Efeu, Hirtentäschel, Islandflechten, Meerschwamm, Meerträubel, schwarze Walnuss und Wolfsfuß. Um einen ausgeprägten Jodmangel damit auszugleichen ist der Jodgehalt aber zu gering.

Zum hierzulande eher unbekannten, aber in Indien verbreiteten, Kleinen Fettblatt (Bacopa monnieri “Brahmi”) gab es mal einen Tierversuch an Mäusen bei dem sich herausstellte, dass sich die Konzentration des Schilddrüsenhormons T4 durch die Verabreichung eines entsprechenden Pflanzenextrakts erhöht hat. Die Ergebnisse sind aber sicher nicht so ohne weiteres auf Menschen übertragbar.

  • Kar A, Panda S, Bharti S. “Relative efficacy of three medicinal plant extracts in the alteration of thyroid hormone concentrations in male mice.” J Ethnopharmacol. 2002 Jul;81(2):281-5.

Wenig bekannt ist auch Tragant (Astragalus frigidus). Ein aus seinem Wurzelstock gewonnener Pflanzenextrakt soll das Immunsystem stärken und die Blutbildung fördern können weswegen er manchmal unterstützend bei Erschöpfungszuständen infolge einer Unterfunktion der Schilddrüse verabreicht wird. Eindeutige Belege hierfür fehlen allerdings.

Wissenschaftlich nicht erwiesen ist auch die Gemmotherapie (lat. gemma = Knospe) bei der ausschließlich junges Pflanzengewebe mit vermeintlichen “pflanzlichen Stammzellen”  verwendet wird. Von daher ist Behauptungen nach denen Extrakte aus Moor-Birken-Kätzchen (Betula pubescens) bei einer Unterfunktion der Schilddrüse und Knospen des Weißdorns bei einer Schilddrüsenüberfunktion helfen sollen eher kritisch zu begegnen.

Die Schilddrüsenfunktion soll außerdem auch durch Thymian (Thymus vulgaris) angeregt werden können. Das ist nicht nur ein oft verwendetes Küchenkraut, sondern auch eine sehr wirksame Heilpflanze die als Kräutertee oder Hustensaft bei Erkältungskrankheiten zum Einsatz kommt. Die Wirksamkeit bei Krankheiten der Schilddrüse ist aber nicht belegt. Das gilt auch für andere Arten wie den Sand-Thymian “Quendel” (Thymus serpyllum).

Praktische Tipps für die Selbstanwendung

Fertigpräparate mit Wild Yams oder Mönchspfeffer

Diosgenin ist eine progesteron-ähnliche Substanz die aus der aus der Wild Yams-Wurzel (Dioscorea) gewonnen wird. Da Progesteron die Verwertung der Schilddrüsenhormone fördern soll wird hochdosiertes Diosgenin vorwiegend bei Schilddrüsenunterfunktion sowie begleitend auftretenden Störungen der Sexualhormone angewandt. Ein Versuch mit Fertigpräparaten kann beim prämenstruellen Syndrom – unter dem viele SchilddrüsenpatientInnen leiden – durchaus erfolgsversprechend sein. Alternativ sollte man auch an Mönchspfeffer denken.

Alfalfa-Sprossen

Die Luzernenart Alfalfa (Medicago sativa) enthält nennenswerte Mengen der Aminosäure Tyrosin. Sie ist neben dem Spurenelement Jod der wichtigste Baustein für die Schilddrüsenhormone. Alfalfa-Sprossen kann man selbst relativ einfach auf der Fensterbank heranziehen.

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