Taubnessel (Lamium album)

Taubnessel (Lamium Album)

Das Sprichwort “Da hast du dich wohl in die Nesseln gesetzt” bedeutet, dass sich jemand unnötig in Schwierigkeiten gebracht hat. Es dürfte aber wohl weniger auf die Taubnessel (Lamium album) sondern eher auf die Brennessel (Urtica dioica) zurückgehen.

Die Taubnessel auf dem Balkon oder im Gartenbeet

Die von Mai bis September blühende Taubnessel wächst weit verbreitet an den Rändern von Wiesen und Feldern. Von den meisten HobbygärtnerInnen wird sie wahrscheinlich als lästiges Unkraut angesehen und auch ich würde sie mir nicht unbedingt in den Heilpflanzengarten holen.

Inhaltsstoffe und Anwendungsgebiete der Taubnessel

In der Pflanzenheilkunde werden die Blätter, Blüten und Triebspitzen der Taubnessel verwendet. Diese können vom Frühling bis zum Herbst gesammelt werden.

  • In der Pflanzenheilkunde wird die Taubnessel traditionell bei typischen Frauenleiden wie schmerzhaften Menstruationsblutungen, Ausfluss und Wechseljahresbeschwerden eingesetzt.
  • Die Taubnessel lindert leichtere Magen-Darm-Störungen wie Appetitlosigkeit, Völlegefühl und Blähungen.
  • Die Taubnessel kann auch bei Atemwegserkrankungen helfen. Sie soll beispielsweise bei festsitzendem Husten auswurffördernd wirken.

Aufgrund der in der Taubnessel enthaltenen Schleim- und Gerbstoffe sowie Saponine eignet sich diese zur Behandlung von leichteren Entzündungen der Schleimhäute.

Heilpflanzenrezepte mit der Taubnessel

Taubnessel-Teeaufguss: Für die Herstellung benötigt man 1 bis 2 Teelöffel der jungen Triebspitzen und/oder Blüten der Taubnessel. Diese werden mit 150 bis 200 ml heißem Wasser übergossen. Anschließend abgedeckt ziehen lassen und nach 10 Minuten abseihen. Nach Mannfried Pahlow (“Das große Buch der Heilpflanzen, NIKOL-Verlag, 2013) kann man den Aufguss zur Behandlung von Nagelbetteiterungen sowie schlecht heilenden Wunden verwenden.

Wildkräuter in Blätterteig

Wildkräuter in Blätterteig: Dafür eine Handvoll Taubnessel-Blätter sowie weitere essbare Wildkräuter (z.B. Bärlauch, Birke, Gundermann, Löwenzahn, Salbei, Spitzwegerich) mit etwas Olivenöl und Meersalz im Mörser zu einer streichfähigen Masse zerreiben. Diese Wildkräuter-Masse anschließend auf ein ausgerolltes Stück Blätterteig streichen und dieses vorsichtig aufrollen. Dann circa 3 cm lange Stücke abschneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Die Stücke noch mit Eigelb bepinseln und dann nach Backanleitung für den Blätterteig backen.