Was hilft bei? Beschwerden von A bis Z

1. Appetitlosigkeit & Übelkeit

Wichtiger Hinweis: Verstärken sich die Beschwerden sollte ein Arzt eine Magen-Darm-Erkrankung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder eine Störung der Nebennieren abklären.

Pfefferminz-Tee

Ein für die Pflanzenheilkunde bedeutsamer Inhaltsstoff der Pfefferminze (Mentha piperita) ist das mentholhaltige, ätherische Öl. Menthol wirkt entzündungshemmend und desinfizierend. Daneben sind in der Pfefferminze krampflösende Flavonoide und verdauungsfördernde Bitterstoffe enthalten. Pfefferminz-Tee wirkt anregend auf die Gallensaftproduktion und hilft bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden sowie Blähungen. Anleitung und Dosierung: Für einen Pfefferminz-Tee überbrüht man 10 bis 15 frische Pfefferminz-Blätter oder einen Teelöffel getrocknete Pfefferminz-Blätter mit 150 ml kochend heißem Wasser. Dieser Aufguss muss dann 10 Minuten abgedeckt durchziehen bevor er abgeseiht und getrunken werden kann. Bei Verdauungsbeschwerden sollten täglich drei bis fünf Tassen Pfefferminz-Tee vor oder nach den Mahlzeiten getrunken werden.

Zimt-Tee

In der Pflanzenheilkunde wird die Rinde des Ceylon-Zimtbaums (Cinnamomum zeylanicum) verwendet um Appetitlosigkeit, aber auch Übelkeit und Erbrechen zu lindern. Zimt fördert zudem die Verdauung und hilft bei Verdauungsschwäche. Zimt gilt allgemein als anregendes, wärmendes sowie durchblutungsförderndes Gewürz. Eigenschaften die es für PatientInnen mit einer Schilddrüsenunterfunktion besonders wertvoll machen. Für das typische Aroma ist das enthaltene ätherische Zimtöl verantwortlich. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind desinfizierender Kampfer sowie Eugenol, verdauungsfördernde Schleim- und Gerbstoffe sowie schmerzlindernde Salicylate. Außerdem enthält Zimt die Antioxidantien Vitamin C und Zink. Anleitung und Dosierung: Für einen Zimt-Tee wird eine Zimtstange mit einem halben Liter Wasser übergossen und 10 bis 15 Minuten lang abgedeckt ziehen gelassen. Da Zimt in höheren Dosierungen den Magen reizt, sollte Zimt-Tee nicht täglich getrunken werden.


2. Bauchschmerzen (krampfartig)

Wichtiger Hinweis: Bei Gallenblasenentzündungen dürfen Wickel nicht angewendet werden!

Kartoffel-Auflage

Wärmeanwendungen zählen sicher zu den einfachsten und effektivsten Hausmitteln. Eine sanfte Möglichkeit Bauchschmerzen zu lindern ist die Kartoffel-Auflage. Anleitung: Für eine Kartoffel-Auflage werden fünf bis zehn Kartoffeln mit Schale gekocht, dann grob zerdrückt und in ein Leinentuch eingeschlagen. Anschließend wird diese Kartoffel-Auflage für 15 Minuten auf den schmerzenden Bauch aufgelegt. Die feuchte Wärme der Kartoffel-Auflage eignet sich besonders bei Bauchschmerzen aufgrund von Gallenbeschwerden. 

Leber-Wickel

Feuchte Leber-Wickel wirken durchblutungsfördernd, krampflösend, entgiftend und schmerzlindernd. Sie eignen sich wie der Name schon sagt besonders für Bauchschmerzen, die auf Störungen von Leber und Galle zurückzuführen sind. Anleitung: Die Anwendung ist einfach, benötigt aber etwas Vorbereitung und eventuell die Hilfe einer zweiten Person. Ein Duschhandtuch quer auf dem Bett ausbreiten. Dann ein Leinentuch in warmem Wasser tränken und straff um den eigenen Leib wickeln. So eingewickelt auf das Duschhandtuch legen. Danach zusätzlich noch eine Wärmflasche auf den schmerzenden Bauchbereich legen und mit einem weiteren Duschhandtuch zudecken. Anschließend eine Stunde lang ruhen.


3. Blähungen

Carminativum

Ein Carminativum ist ein pflanzliches Mittel welches bei Bauchschmerzen und Blähungen hilft. Anleitung und Dosierung: Ein einfaches, aber wirksames Carminativum kann man sich leicht selbst herstellen. Dafür werden acht Gramm Fenchelsamen sowie jeweils zwei Gramm Sternanis, Kümmel, Pfefferminze und Kamille im Mörser zerkleinert. Anschließend werden die zerstoßenen Kräuter in ein Schraubglas gegeben und dann mit 200 ml Alkohol (38%iger Kornbrand “Doppelkorn”) übergossen. Das Schraubglas gut verschließen, dunkel stellen und das Carminativum vier Wochen lang durchziehen lassen. Danach werden die Kräuter abgeseiht und das Carminativum in eine dunkle Flasche umgefüllt. Bei akuten Beschwerden können 20 Tropfen in etwas Wasser oder Kräutertee eingenommen werden.


4. blaue Flecken

Ringelblumen-Öl

Blaue Flecken heilen schneller ab wenn man sie mit Ringelblumen-Öl behandelt. Ringelblumen-Öl gibt es im Reformhaus oder in der Apotheke zu kaufen. Anleitung: Man kann das Ringelblumen-Öl aber auch selbst herstellen. Dafür gibt man 50 g getrocknete Ringelblumen (Calendula officinalis) in ein Schraubglas und übergießt sie mit 200 ml Olivenöl. Dann stellt man das Schraubglas für vier Wochen an einen hellen und warmen Platz. Anschließend filtert man das Ringelblumen-Öl in eine dunkle Flasche ab. Bei blauen Flecken trägt man das Ringelblumen-Öl mehrmals täglich dünn auf die betroffene Hautpartie auf.


5. Brustspannen

Mönchspfeffer

Die Heilpflanze Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) hilft bei hormonellen Störungen wie dem prämenstruellen Syndrom, welches mit Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und Brustspannen kurz vor der Menstruation einhergehen kann. Ein weiteres Anwendungsgebiet von Mönchspfeffer sind hormonabhängige Migräneanfälle, die bereits einige Tage vor der Menstruation beginnen und durch einen Progesteronmangel ausgelöst werden. Mönchspfeffer-Präparate können den Mangel an Progesteron zwar nicht direkt ausgleichen, regen aber die Progesteronbildung an. Dosierung: Mönchspfeffer ist als Fertigpräparat von unterschiedlichen Herstellern in der Apotheke erhältlich. Bei der Behandlung ist allerdings Geduld gefragt weil es drei bis sechs Monate dauern kann bis eine spürbare Wirkung eintritt.


6. Frieren

Ingwer-Tee

Ingwer (Zingiber officinale) wirkt wärmend, durchblutungsfördernd und schweißtreibend. Anleitung und Dosierung: Für einen Ingwer-Tee schält man ein circa zwei Zentimeter langes Teilstück des Ingwer-Wurzelstocks und schneidet es in dünne Scheiben. Diese übergießt man mit kochendem Wasser und lässt den Ingwer-Tee dann je nach Geschmack 10 bis 20 Minuten ziehen. Mit zunehmender Ziehzeit wird der Ingwer-Tee immer schärfer. Es empfiehlt sich über den Tag verteilt zu oder nach den Mahlzeiten jeweils eine Tasse frisch zubereiteten Ingwer-Tee trinken.


7. Gelenkschmerzen

Wichtiger Hinweis: Leichtere Gelenkschmerzen treten bei der Hashimoto-Thyreoiditis gelegentlich während der Krankheitsschübe auf. Bei häufig auftretenden, starken Gelenkschmerzen sollte von einer/einem Ärztin/Arzt eine rheumatische Erkrankung ausgeschlossen werden.

Arnika-Bad

Die Heilpflanze Arnika (Arnica montana) wirkt bei äußerer Anwendung entzündungshemmend und schmerzstillend sowie durchblutungsfördernd und krampflösend. Bei Muskel- und Gelenkschmerzen kann deshalb ein Bad, dem Badeöle oder Badesalze mit Arnika zugegeben wurden, die unangenehmen Beschwerden spürbar lindern.

Ingwer-Heilerde-Packung

Bei Gelenkschmerzen kann auch eine Ingwer-Heilerde-Packung Linderung bringen. Anleitung: Für eine Ingwer-Heilerde-Packung wird geriebener Ingwer mit Heilerde und warmen Wasser zu einer streichfähigen Masse verrührt. Diese Masse wird anschließend einen halben Zentimeter dick rings um das betroffene Gelenk aufgetragen. Die Ingwer-Heilerde-Packung wird erst abgewaschen wenn die Masse vollständig durchgetrocknet ist. Bei Bedarf bis zum Abklingen der Gelenkschmerzen einmal täglich anwenden!

Weidenrinde

Weidenrinde (Salix cortex) wird von naturheilkundlich orientierten ÄrztInnen gelegentlich bei Gelenkschmerzen sowie rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Hauptwirkstoff der Weidenrinde ist das Salicin, welches in der Leber in Salicylsäure umgewandelt wird. Salicylsäure wirkt fiebersenkend, entzündungshemmend und schmerzstillend. Da das Salicin im Körper erst in die wirksame Salicylsäure umgewandelt werden muss, dauert es länger bis die Wirkung einsetzt. Diese hält dann jedoch auch länger an. Weidenrinde-Tee ist in der Apotheke erhältlich.

8. Heiserkeit

Salbei-Bonbons

Die Blätter des Salbei (Salvia officinalis) enthalten ätherische Öle und Gerbstoffe, die Entzündungen hemmen und beruhigend auf die Schleimhäute wirken können. Anleitung: Für die Herstellung von Salbei-Bonbons benötigt man 25 g frische Salbei-Blätter und 250 g Zucker. Zunächst werden die Salbei-Blätter sehr fein gehackt oder püriert. Dann lässt man den Zucker in einem kleinen Topf erst schmelzen und dann leicht karamellisieren bevor man die zerkleinerten Salbei-Blätter unterrührt. Die Zucker-Salbei-Masse streicht man anschließend auf ein Blatt Backpapier. Wenn die Zucker-Salbei-Masse fest zu werden beginnt schneidet man sie mit einem Messer gitterförmig ein. Anhand dieser Schnitte kann man die Salbei-Bonbons dann später in gleichgroßen Stücken herausbrechen. Bei Heiserkeit kann mehrmals täglich ein Salbei-Bonbon gelutscht werden.

Thymian-Tee

Das ätherische Öl des Thymians (Thymus vulgaris) enthält als einen der Hauptwirkstoffe Thymol. Thymol hat eine desinfizierende, schleim- und krampflösende Wirkung weshalb sich Thymian besonders gut zur Behandlung von Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten eignet. Anleitung und Dosierung: Für einen Thymian-Tee überbrüht man einen Teelöffel Thymian-Blätter mit 150 bis 250 ml heißem Wasser und lässt den Thymian-Tee anschließend fünf bis zehn Minuten lang zugedeckt ziehen bevor man ihn abseiht. Zur Linderung von Heiserkeit und Halsschmerzen kann davon mehrmals täglich eine Tasse getrunken werden. Die positive Wirkung des Thymian-Tees kann durch Zugabe von etwas Fenchel-Honig noch verstärkt werden.


9. Herzstolpern, nervöse Herzbeschwerden

Wichtiger Hinweis: Zu Veränderungen des Blutdrucks, Herzstolpern oder Herzrasen kommt es im Zusammenhang mit Schilddrüsenfehlfunktionen sehr häufig. Meistens normalisiert sich der Blutdruck aber wieder sobald die Schilddrüsenunterfunktion medikamentös ausgeglichen wird. Trotzdem ist es wichtig, dass Sie Blutdruckschwankungen und/oder Herzbeschwerden zunächst immer von einer/einem Ärztin/Arzt abklären lassen.

Weißdorn-Absud

Weißdorn (Crataegus oxyacantha, Crataegus laevigata) ist ein heimischer Strauch dessen Früchte in der Pflanzenheilkunde unter anderem bei Veränderungen des Blutdrucks eingesetzt werden. Weißdorn unterstützt die Herzfunktion und hilft bei nervösen Herzbeschwerden. Außerdem bewirkt Weißdorn eine Blutdruckregulation. Anleitung und Dosierung: Für einen Weißdorn-Absud sammelt man die Früchte, lässt sie in einem warmen Raum oder in der Sonne trocknen und zerstößt sie dann im Mörser. Anschließend kocht man sie portionsweise zusammen mit Wasser kurz auf (ein Teelöffel Weißdorn-Früchte pro 100 ml Wasser). Nach 10 Minuten wird der Weißdorn-Absud abgeseiht. Sicherer ist es Weißdorn-Tee mit einem kontrolliert hohen Wirkstoffgehalt in der Apotheke zu kaufen. Bei Blutdruckschwankungen oder nervösen Herzbeschwerden können, nach Rücksprache mit der/dem Ärztin/Arzt, bis zu drei Tassen täglich davon getrunken werden.


10. Infektanfälligkeit

Hagebutten-Mus

Als natürliches Nahrungsergänzungsmittel mit einem sehr hohen Vitamin C-Gehalt von dem einmal täglich ein Teelöffel eingenommen oder beispielsweise unters Frühstücksmüsli gemischt wird eignet sich ein Hagebutten-Mus. Dieses kann man aus frischen oder getrockneten Hagebutten selbst herstellen. Anleitung: Für ein Hagebutten-Mus lässt man die getrockneten Hagebutten (500 g) zunächst in 200 ml Apfel- oder Orangensaft über Nacht quellen. Dann gibt man 150 g Zucker hinzu und kocht das Hagebutten-Mus 20 Minuten lang ein. Anschließend streicht man die Masse durch ein Sieb, füllt das Hagebutten-Mus in Gläser ab und bewahrt diese bis zum Verzehr im Kühlschrank auf.

Holunder-Sirup

Wichtiger Hinweis: In rohem Zustand sind Holunderbeeren giftig!

Selbst gemachter Holunder-Sirup schmeckt nicht nur lecker, sondern er ist auch sehr gesund. Aufgrund seiner schweißtreibenden und entzündungshemmenden Wirkung wird Holunder als Heilpflanze häufig bei Erkältungskrankheiten angewendet. Anleitung: Für die Herstellung von Holunder-Sirup sammelt man zunächst die ganzen Beerendolden. Nachdem man diese gründlich gewaschen hat, werden die Beeren abgerebelt und die unreifen, roten Beeren sowie Stielreste aussortiert. Die reifen, schwarzen Beeren werden mit etwas Wasser circa 15 Minuten aufgekocht. Dann werden die Beeren über einem zweiten Topf in einem Tuch ausgedrückt. Der so gewonnene Holunder-Saft wird nochmals ungefähr fünf Minuten mit Zucker (50 g Zucker auf 100 ml Saft) aufgekocht, so dass man schließlich einen haltbaren Holunder-Sirup erhält. Jeweils einen Esslöffel Holunder-Sirup kann man je nach Geschmack mit 200 ml kaltem oder heißem Wasser aufgießen und genießen. 


11. Juckreiz

Kalte Umschläge mit Essigwasser

Ein teilweise quälender Juckreiz tritt oft während der Krankheitsschübe auf, so dass gelegentlich ein Zusammenhang mit den bei der Hashimoto-Thyreoiditis spezifischen Antikörpern vermutet wird. Gelindert wird der unangenehme Juckreiz durch kalte Umschläge mit Essigwasser. Anleitung: Dafür wird ein Teelöffel Essig mit einem Liter Wasser vermischt. Dann wird ein Leinentuch im Essigwasser getränkt, ausgewrungen und auf die betroffenen Körperpartien aufgelegt.

Molke-Bad

Bei Juckreiz aufgrund von sehr trockener Haut kann auch ein Molke-Bad die Beschwerden lindern. Dafür gibt man dem 38° Celsius warmen Badewasser entweder 300 g Molkepulver aus der Apotheke oder einen Liter flüssige Molke aus dem Kühlregal im Supermarkt zu. Nach dem Bad werden die Molke-Reste von der Haut kurz abgeduscht. Weitere Pflegeprodukte wie ein Duschgel oder eine Körperlotion sind danach nicht notwendig.


12. Konzentrations- und Gedächtnisstörungen

Ginseng

Ginseng (Panax ginseng) wird sowohl als Stärkungsmittel bei Erschöpfungszuständen als auch bei Konzentrations- und Gedächtnisstörungen eingesetzt. Ginseng enthält unter anderem Saponine, die über Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin den Gehirnstoffwechsel günstig beeinflussen können.


13. Kopfschmerzen

Massage mit Heilpflanzenöl

Japanisches Heilpflanzenöl besteht aus Minzöl, dem ätherischen Öl der Ackerminze (Mentha arvensis). Minzöl ist eine preiswerte Alternative zum teuren Pfefferminzöl aus der echten Pfefferminze (Mentha piperita). Kopfschmerzen können spürbar gelindert werden, wenn man die Stirn, die Schläfen oder den Nacken mit einigen Tropfen Heilpflanzenöl oder Pfefferminzöl einreibt. Heilpflanzenöl ist in Drogeriemärkten, Reformhäusern oder Apotheken erhältlich.

Kalte Kompressen

Wenn die Ursache für Kopfschmerzen erweiterte Blutgefäße im Gehirn sind, können auf die Stirn, auf die Schläfen oder auf den Nacken gelegte kalte Kompressen schmerzlindernd wirken. Verantwortlich für den Wirkmechanismus ist hauptsächlich der Kältereiz, weil sich durch die Kälte die Blutgefäße wieder zusammenziehen.


14. Lidschwellungen

Auflagen mit Augentrost-Tee

Schwellungen um die Augen herum gelten als charakteristisches Symptom einer Schilddrüsenunterfunktion, welches durch Auflagen mit Augentrost-Tee abgemildert werden kann. Anleitung: Dafür wird ein Teelöffel Augentrost (Euphrasia) mit 150 ml heißem Wasser übergossen und 10 Minuten abgedeckt ziehen gelassen. Anschließend stellt man den fertigen Tee zum Abkühlen mindestens eine Stunde lang in den Kühlschrank. Dann zwei Wattepads im Tee tränken, leicht auswringen und für 10 bis 15 Minuten auf die geschlossenen Augen legen.

Gel-Augenmaske

Im Sanitätshaus gibt es preisgünstige Gel-Augenmasken zu kaufen, die bei Lidödemen abschwellend wirken. Sie werden wie klassische Kühlpacks im Eisfach des Kühlschranks aufbewahrt und bei Bedarf dann auf die betroffenen Körperpartien aufgelegt. Da die Partie um die Augen herum sehr empfindlich ist, sollte man die Gel-Augenmasken aber nicht direkt auflegen, sondern abwarten bis sie sich bei Zimmertemperatur etwas erwärmt haben.


15. Lokalsymptome

Lehmwickel

Bei Entzündungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis wirken Lehmwickel beruhigend auf die Schilddrüse. Lokale Beschwerden wie ziehende Schmerzen sowie ein Druck- oder Engegefühl können dadurch spürbar gelindert werden. Die Anwendung eines Lehmwickels ist denkbar einfach. Außer Heilerde hat man eigentlich alles was dafür benötigt wird ohnehin zuhause. Und die Heilerde ist in Drogeriemärkten, Reformhäusern und Apotheken problemlos und preisgünstig erhältlich. Heilerde ist ein fein gemahlenes Pulver welches aus Löß (graue bis gelblich-bräunliche Sedimentablagerungen aus der Eiszeit) gewonnen wird. Heilerde besteht aus verschiedenen Mineralien, unter anderem Kieselsäure. Äußerlich angewendet wirkt Heilerde kühlend und entzündungshemmend. Anleitung: Für einen Lehmwickel werden einige Esslöffel Heilerde mit etwas Wasser zu einer streichfähigen Paste verrührt. Dieser Brei wird mindestens eine Stunde im Kühlschrank kaltgestellt und dann einen halben Zentimeter dick auf ein angefeuchtetes Leinentuch gestrichen. Das Tuch wird anschließend mit der bestrichenen Seite auf den Hals aufgelegt. Anschließend einen trockenen Wollschal um den Hals binden und das Leinentuch damit fixieren. Der Lehmwickel sollte mindestens 20 Minuten getragen werden. Wirksamer ist es, ihn erst abzunehmen wenn die Heilerde (nach mehreren Stunden) getrocknet ist. Lehmwickel sollten über ein bis zwei Wochen täglich angewendet werden.

Massage mit Ringelblumen-Öl

Die Ringelblume (Calendula officinalis) kann man problemlos auf dem Balkon oder im Garten aus Samen selbst heranziehen. In der Pflanzenheilkunde werden die Blüten verwendet, die von Juni bis in den Oktober hinein gesammelt werden können. Zu den für die Pflanzenheilkunde besonders bedeutsamen Inhaltsstoffe der Ringelblume gehören verschiedene Flavonoide. Diese wirken entzündungshemmend und fördern die Wundheilung. Deshalb eignet sich die Ringelblume insbesondere für die Behandlung von Hautausschlägen und Hautentzündungen sowie schlecht heilende Wunden. Bei Schilddrüsenentzündungen kommt es manchmal zu auffälligen Hautrötungen im Bereich von Hals oder Dekolleté – dann ist eine Massage mit Ringelblumen-Öl sehr wohltuend. Anleitung: Für ein Ringelblumen-Öl gibt man 50 g getrocknete Ringelblumen in ein Schraubglas und übergießt sie mit 200 ml Olivenöl. Dann stellt man das Schraubglas für zwei bis vier Wochen an einen hellen und warmen Platz. Anschließend filtert man das Ringelblumen-Öl in eine dunkle Flasche ab. Bei Bedarf das Ringelblumen-Öl ein- bis zweimal täglich dünn auftragen. Wem das zu aufwendig ist – Ringelblumen-Öl kann man auch im Reformhaus oder in der Apotheke kaufen.

Kamille-Auflagen, Kamille-Kompressen

Ein Kamilleblüten-Absud eignet sich besonders gut für haut-beruhigende Auflagen und kühlende Kompressen. Anleitung: Dafür werden drei bis fünf Teelöffel frische oder getrocknete Kamilleblüten mit 500 ml Wasser aufgekocht und abgedeckt 10 Minuten ziehen gelassen. Danach abseihen und im Kühlschrank eine Stunde lang abkühlen lassen. Anschließend ein Leinentuch in den Kamilleblüten-Absud tränken, auswringen und auflegen. Die Auflage kann auch als Kompresse angelegt und dann mit einem Wollschal fixiert werden.

16. Müdigkeit, Erschöpfung

Ginkgo

In der Pflanzenheilkunde wird Ginkgo (Ginkgo biloba) unter anderem bei Erschöpfungszuständen und Leistungsstörungen eingesetzt. Im Hinblick darauf soll Ginkgo eine verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Körpers bewirken und dadurch insbesondere Beschwerden wie Schwäche- und Schwindelgefühle mit Ohrensausen, Benommenheit und Kopfschmerzen lindern.

Kalter Knieguss

Wichtiger Hinweis: Der kalte Knieguss sollte nicht bei Harnwegsinfekten oder Ischiasbeschwerden durchgeführt werden. Auch eine Anwendung während der Menstruation ist nicht zu empfehlen.

Der kalte Knieguss wirkt wie fast alle Kneipp Wasseranwendungen kreislaufanregend und die Abwehrkräfte stärkend. Und so wird es gemacht: Man beginnt mit dem rechten Bein und führt den Wasserstrahl außen am Bein entlang aufwärts bis kurz über das Knie. Dort hält man einen kurzen Moment an bevor man den Wasserstrahl an der Innenseite des Beines wieder abwärts führt. Anschließend verfährt man mit dem linken Bein genauso. Zum Abschluss gießt man erst die rechte und dann die linke Fußsohle kurz ab. Das Wasser abstreifen, die Füße abtrocknen und dicke Socken anziehen, damit die Füße wieder erwärmt werden. 


17. Muskelkrämpfe & Muskelverspannungen

Chininsulfat

Aus der Rinde des Chinarindenbaums wird Chinin gewonnen. Chinin beziehungsweise Chininsulfat wirkt ebenfalls krampflösend und schmerzlindernd. Bei einigen mir bekannten SchilddrüsenpatientInnen hat es sich besonders bei nächtlichen Wadenkrämpfen bewährt, wenn ein Magnesiummangel als Ursache ausgeschlossen werden konnte.

Rosmarin-Bad

Aufgrund seiner durchblutungsfördernden und krampflösenden Wirkung hilft Rosmarin (Rosmarinus officinalis) bei Muskelverspannungen, -krämpfen und -schmerzen. Rosmarin wirkt aber auch anregend und belebend bei Abgeschlagenheit und Erschöpfung. Deshalb eignet er sich besonders für die Behandlung von Gliederschmerzen die im Zusammenhang mit einer Schilddrüsenunterfunktion auftreten. Anleitung: Um einen heilkräftigen Badezusatz mit Rosmarin herstellen zu können benötigt man circa 100 g frische Rosmarin-Blätter. Diese werden mit einem Liter Wasser übergossen und kurz aufgekocht. Ätherische Öle sind flüchtig, also Topfdeckel auflegen! Den Rosmarin-Aufguss lässt man zugedeckt ungefähr 30 bis 60 Minuten durchziehen bevor man die Blätter aussiebt und so einen Rosmarin-Absud erhält, den man dem einlaufenden Badewasser zugibt.


18. Nervosität & Reizbarkeit

Baldrian

Präparate mit dem Hauptwirkstoff Baldrian (Valeriana officinalis) sind ausgezeichnete Beruhigungsmittel, die vor allem bei innerer Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt werden. Im Hinblick darauf fördert Baldrian das Einschlafen und verbessert das Durchschlafen. Um eine Wirkungsverstärkung zu erreichen wird Baldrian in Fertigpräparaten oft mit Hopfen und/oder Melisse kombiniert. Dosierung: Baldrianpräparate müssen mit einer Tagesdosis von 400 bis 600 mg ausreichend hoch dosiert sein, da Baldrian in niedrigeren Dosierungen auch anregend wirken kann. Bei Nervosität werden mehrmals täglich 150 bis 200 mg Baldrian über den Tag verteilt eingenommen. Bei Schlafstörungen wird die gesamte Dosis eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen.

Melisse-Tee

Die Heilpflanze Melisse (Melissa officinalis) wirkt ausgleichend und beruhigend auf das Nervensystem. Melisse hilft besonders bei innerer Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen. Anleitung und Dosierung: Um einen Melisse-Tee herzustellen überbrüht man 10 bis 15 frisch gepflückte Melisse-Blätter mit 150 ml kochend heißem Wasser. Der Melisse-Tee muss 10 Minuten abgedeckt durchziehen bevor er abgeseiht werden kann. Zur allgemeinen Beruhigung und bei nervös bedingten Schlafstörungen sollten über den Tag verteilt drei Tassen Melissen-Tee getrunken werden.


19. Schlafstörungen

Lavendel-Säckchen

Bei leichten Einschlafstörungen kann auch ein Lavendel-Säckchen auf dem Kopfkissen helfen. Lavendel wirkt beruhigend, entspannend und schlaffördernd. Lavendel lindert außerdem Anspannung, Angst und Nervosität. Anleitung: Lavendel-Säckchen kann man auch ohne Nähkünste ganz einfach selbst herstellen. Dafür circa 15 g getrocknete Lavendel-Blüten auf ein Stofftaschentuch geben und dieses zubinden. Lavendel-Säckchen duften ungefähr ein Jahr lang und müssen danach neu befüllt werden.

Baldrian, Hopfen, Melisse

Bei Schlafstörungen hat sich auch die Kombination der Heilpflanzen Baldrian (Valeriana officinalis), Hopfen (Humulus lupulus) und Melisse (Melissa officinalis) bewährt. Die im Baldrian enthaltenen Sesquiterpene wirken genauso wie die Hopfenbitterstoffe Humulon und Lupulon sowie das ätherische Öle der Zitronenmelisse beruhigend und schlaffördernd.


20. Schwäche-, Schwindelgefühle

Kneipp Wechselduschen

Wasseranwendungen sind ganz allgemein eine gute Möglichkeit die Abwehrkräfte zu stärken und die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. Kneipp Wechselduschen regen den Kreislauf an und helfen bei Schwäche- und Schwindelgefühlen sowie niedrigem Blutdruck. Darüber hinaus finden Kneipp Wechselduschen Anwendung bei Erschöpfungszuständen, Einschlafstörungen und depressiven Verstimmungen. Und so wird es gemacht: Man duscht zunächst drei Minuten mit warmem Wasser. Dann dreht man das Wasser langsam über lauwarm auf kalt. Mit dem kalten Wasserstrahl duscht man zunächst das rechte Bein ab. Man beginnt am Fuß und führt den Wasserstrahl langsam an der Außenseite des Beines in Richtung Gesäß. Dann folgt das linke Bein. Anschließend wird der rechte Arm beginnend an der Hand, über den Ellbogen bis hoch zur Schulter kalt abgeduscht. Danach macht man mit dem linken Arm weiter. Zum Schluss werden noch Rücken, Brust und Gesicht ganz kurz kalt abgeduscht. Anschließend wird wieder drei Minuten warm geduscht. Dann noch einmal wie oben beschrieben kalt abduschen.


21. Trockene, schuppige Haut und strohige Haare

Zucker-Peeling

Ein Zucker-Peeling befreit die oberste Hautschicht von abgestorbenen Hautzellen und fördert die Durchblutung der Haut. Anleitung: Dafür werden 100 g Quark, zwei Esslöffel Honig, drei Esslöffel Rohrzucker und ein Esslöffel Mandel- oder Olivenöl miteinander verrührt. Das Zucker-Peeling wird in kreisenden Bewegungen auf der angefeuchteten Haut aufgetragen und dann mit warmen Wasser abgespült.

Olivenöl-Haarkur

Eine Olivenöl-Haarkur macht strohige und trockene Haare wieder geschmeidig. Anleitung: Einige Esslöffel Olivenöl werden erwärmt und dann in den angefeuchteten Haarspitzen, nicht am Haaransatz, verteilt. Anschließend wird das Haar mit Frischhaltefolie umwickelt. Das Olivenöl muss mindestens eine Stunde lang einwirken bevor das Haar mit einem milden Shampoo gewaschen wird.

Milch-Mandelöl-Bad

Ein Milch-Mandelöl-Bad gibt sehr trockener Haut die notwendige Feuchtigkeit zurück. Anleitung: Ein Liter frische Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 % wird mit drei Esslöffeln Mandelöl verrührt. Diese Mischung wird anschließend dem einlaufenden Badewasser zugegeben. Das Milch-Mandelöl-Bad 10 bis 20 Minuten genießen.


22. Verstopfung

Sennesblätter-Tee

Sennesblätter-Tee ist ein pflanzliches Abführmittel. Bei hartnäckiger Verstopfung hilft ein Tee mit Sennesblättern (Senna alexandrina) eine Darmentleerung herbeizuführen. Die in den Sennesblättern enthaltenen Sennoside bewirken eine verstärkte Abgabe von Flüssigkeit aus dem Körper in den Darm, wodurch der Stuhl weicher wird. Außerdem wird dadurch das Stuhlvolumen erhöht was den Reiz für die Darmentleerung auslöst. Anleitung: Am besten Abends vor dem Schlafengehen eine Tasse Sennesblätter-Tee trinken, damit es morgens gleich nach dem Aufstehen zu einer Darmentleerung kommt. Sennesblätter-Tee ist in der Apotheke erhältlich.


23. Wassereinlagerungen

Löwenzahn-Tee

Bei Wassereinlagerungen hilft Löwenzahn-Tee. Für einen Löwenzahn-Tee verwendet man im Frühjahr die frischen Blätter und im Herbst die frischen Wurzeln. Zu anderen Zeiten kann man die getrockneten Löwenzahn-Blätter oder getrocknete Löwenzahn-Wurzeln verwenden. Anleitung und Dosierung: 1. Bis zu drei Löwenzahn-Blätter werden mit 150 ml heißem Wasser überbrüht. Dann lässt man den Tee 10 Minuten lang abgedeckt ziehen bevor man die Blätter herausnimmt. 2. Einige Löwenzahn-Wurzeln werden abends in einem Liter kalten Wasser angesetzt. Morgens wird der Kaltauszug dann kurz aufgekocht. Bei Wassereinlagerungen werden bis zur Besserung der Beschwerden täglich drei Tassen Löwenzahn-Tee getrunken. Wem das zu aufwendig ist – fertige Teemischungen mit Löwenzahn, Brennessel und Birkenblättern gibt es in jeder Apotheke.

Brennessel-Tee

In der Pflanzenheilkunde werden hauptsächlich die frischen Blätter der Brennessel (Urtica dioica) verwendet. Darin finden sich Flavonoide, Mineralien (Calcium, Kalium) und Spurenelemente (Eisen) und Kieselsäure. Brennessel erhöht die Harnmenge und den Harnfluss. Außerdem wirkt Brennessel blutreinigend, entwässernd und entschlackend. Anleitung und Dosierung: Für eine Tasse Brennessel-Tee überbrüht man drei Teelöffel frisch gesammelte Brennessel-Blätter oder ein Teelöffel getrocknete Brennessel-Blätter mit 150 ml heißem Wasser. Der Tee muss zehn Minuten abgedeckt ziehen bevor er abgeseiht und getrunken werden kann. Bei Wassereinlagerungen sollten bis zum Nachlassen der Beschwerden täglich drei Tassen Brennessel-Tee getrunken werden.


24. Weinerlichkeit, depressive Verstimmungen

Johanniskraut

Johanniskraut (Hypericum perforatum) hilft bei depressiven Verstimmungen, nervöser Unruhe, Schlafstörungen und Angstzuständen. Als Wirkprinzip wird eine Beeinflussung von Serotonin, Noradrenalin, GABA und Dopamin vermutet. Das Gleichgewicht dieser Botenstoffe zueinander ist wichtig, da sie teilweise gegensätzliche Wirkungen im Gehirnstoffwechsel haben. Serotonin hat beruhigende und schlaffördernde Eigenschaften. Dopamin wirkt stimmungsaufhellend und anregend. Noradrenalin macht wach und aktiv. GABA wirkt beruhigend und entspannend. Dosierung: Empfohlen werden 300 bis 1800 mg Johanniskraut pro Tag. Die Wirkung setzt allerdings nur sehr langsam ein, so dass die volle Wirkung erst nach vier Wochen erreicht wird.

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